Wir haben einige Tage bei schönstem Wetter an der Alabasterküste verbracht und wollen nun bevor es endgültig Richtung

Heimat geht noch Rouen ansehen, die Stadt, in der die Nationalheldin der Franzosen – Jeanne D’Arc – im Jahre 1431 den grausamen Tod auf dem Scheiterhaufen erlitt und dessen Altstadt mit den Renaissancebauwerken bzw. Fachwerkhäusern auf unseren Besuch schon lange warten musste. Da wir uns diesmal relativ spontan entschlossen haben, suchen wir erst kurz vor unserem Ziel nach einem Stell- bzw. Campingplatz in Stadtnähe. Wir stoßen auf den Campingplatz L’aubette, dessen Lage uns noch relativ günstig erscheint, und von dem man mit den Nahverkehrsmitteln das Zentrum gut erreichen können soll. Est ist in der Vorsaison und somit sehen wir, dass der Platz nur sehr schwach besucht ist und wir uns somit einen schönen Platz aussuchen können.

Aber schöne Stellplätze sind eher nicht vorhanden. Zwei Schotterstraßen dienen als Wege zu insgesamt vier Reihen, auf denen die spärlich vorhandenen Gespanne bzw. Wohnmobile mehr oder weniger nebeneinander parken. Allein diese Aufteilung verdient es eigentlich nicht, dass man den Platz als Campingplatz bezeichnet. Aber wir wollen eh nur eine Nacht bleiben und deshalb ist uns das Umfeld relativ egal. Die Rezeption suchen wir vergebens, aber ein netter Herr winkt uns zu einem Bauernhaus, welches wohl auch als eben diese Rezeption fungiert. Hier sind die Formalitäten und die Bezahlung schnell erledigt und uns wird noch kurz gezeigt, wo wir unser Mobil an den Strom anschließen können. Ein paar Müllcontainer, eine kleines, nicht einladendes Sanitärhäuschen, welches seine besten Tage auch schon hinter sich hat, und eine Ver- und Entsorgungsstation (Marke Eigenbau) sind dann auch schon alles, was der Platz für immerhin nur 15 € bietet.

Wir sind einmal mehr froh, dass wir mit unserem Reisemobil unser Zuhause dabei haben, und da wir eh nur einmal übernachten wollen, sind wir auch nicht weiter enttäuscht. Uns wundert es nur, das wir in größeren Städten schon des öfteren ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Anziehungskraft der Städte und die mangelnde Konkurrenz scheint die Betreiber dieser Camping- bzw. Stellplätze dazu zu verleiten, nichts zu modernisieren oder zu verbessern. Zumindest die Lage des Camping L’aubette ist zufriedenstellend, denn nach nur wenigen Minuten erreichen wir die Haltestelle der öffentlichen Buslinie in die Innenstadt, und die entschädigt uns voll und ganz. Rouen nämlich ist absolut sehenswert!