Veules-les-Roses – Normandie

Die Alabasterküste mit ihren überaus sehenswerten Kreidefelsenformationen ist mal wieder unser Ziel für gut eine Woche.

Veules-les-Roses
Veules-les-Roses

Dabei zieht uns auch dieses Mal die Landschaft der „Hautes Falaises“, der „hohen Kreidefelsen“, mit ihren Küstenorten Saint-Jouin-Bruneval, Étretat, Yport, Fécamp und Saint-Pierre-on Port als der reizvollste Abschnitt der „Côte d’Albâtre“ wie magisch an, wobei wir einen Ort bisher immer ausgelassen haben, da das Wetter nicht so wollte wie wir – Veules-les-Roses. Ungefähr 20 km südlich von Dieppe liegt dieses Dorf, welches in fast allen Publikationen als eines der schönsten der Normandie bezeichnet wird. Davon wollen wir uns selber überzeugen. Da wir mindestens 2 Nächte bleiben wollen, haben wir uns den Camping les Mouettes ausgesucht, der etwas oberhalb des Dorfes fast direkt auf dem Plateau der Felsküste liegt. Geht man vom Campingplatz den Weg zum Strand hinab, hat man schon einmal einen traumhaften Blick auf das Meer und den kleinen Ort selber. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht gibt es auf dem Felsplateau eine große Wiese, die als Wohnmobilstellplatz benutzt werden darf, allerdings ohne jegliche VE, die nach unseren Infos aber bald kommen soll. Der Weg hinunter zum Meer bzw. ins Dorf ist wohl etwas beschwerlicher, aber für diejenigen, die gern ruhig stehen, sicherlich eine gute Alternative zum Campingplatz.

Veules-les-Roses
Veules-les-Roses

Ehemals war Veules-les-Roses ein kleines Fischerdorf, bevor es sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts langsam zu einem angesagten Badeort entwickelte, der unter anderem vielen Künstlern aus Paris als Rückzugsort diente. Die reedgedeckten Fachwerkhäuser lassen erahnen, wie es zu dieser Zeit hier aussah, und sie sind Zeuge davon, dass mit den Gästen auch der Wohlstand in den Ort kam. Dieser Boom hielt bis 1940 an, als dann das dunkle Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts wie vielerorts eine Zäsur brachte.

Veules-les-Roses
Veules-les-Roses

Die Veules gilt mit 1194,35 Metern als der kleinste Fluss in Frankreich, der für das Dorf eine ganz besondere Rolle spielt. Wandert man an diesem Flüsschen entlang, findet man eine Vielzahl von Mühlen, durch deren Räder das Wasser der Veules fließt und besonders in den kleinen Hinterhöfen tuen sich dem Spaziergänger Orte mit angenehmer Stille und voller Romantik auf, nur unterbrochen von dem Plätschern des kleinen Flusses. Spätestens jetzt überlegt man, ob man den Aufenthalt in dem kleinen Dörfchen nicht um ein paar Tage verlängern sollte und man kann die Literaten und Künstler, zu deren bekanntesten Victor Hugo zählt, verstehen, dass sie sich in regelmäßigen Abständen in Veules-les-Roses aufhielten.

Veules-les-Roses
Veules-les-Roses

In der Hauptsaison wird man sicherlich eine andere Situation vorfinden – nicht nur die Anzahl der Unterkunftsmöglichkeiten deutet darauf hin, dass sich in den Sommermonaten eine größere Anzahl von Touristen hier einfindet. Wir aber können fast ohne auf einen Menschen zu treffen vom Strand aus das Flüsschen entlang wandern und uns immer wieder zumindest gedanklich in vergangene Tage versetzen. Dass sich von den Mühlrädern dieses oder jenes noch dreht, macht das „Sich-Zurückversetzen“ in die andere Zeit noch einfacher….

Schreibe einen Kommentar